In drei Vorträgen von Ralf Pörschke werden einige Schlüssel zum tieferen Verständnis des “Faust” von Johann Wolfgang von Goethe vorgestellt und im gemeinsamen Gespräch belebt.

Führt der “faustische Trip”, auf dem die Menschheit unterwegs ist, direkt in die Verdammnis?
Oder bewirkt “die Kraft, die stets das Böse will und doch das Gute schafft” eine Erfahrungsernte, die letztendlich in eine Seelenreifung und Erlösung mündet?
Viele philosophische und spirituelle Fragen werden in den Vorträgen angeschnitten und können an diesem Tag diskutiert werden, aber “es irrt der Mensch, solang er strebt”.

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Teil 1: 11:00 Uhr bis ca. 12:30 / 13:00 Uhr
Im ersten Vortrag dieser Reihe beschäftigen wir uns mit “der Tragödie erstem Teil”, ihrer Entstehungsgeschichte und historischen Vorläufern. Dieser Teil der Geschichte ist der bekanntere und weitaus “verdaulichere”. Er wurde auch von anderen Autoren bis heute immer wieder verarbeitet, bis hin zu Comics und Rock-Opern.

Teil 2 (nach der Imbisspause): 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr
In den historischen Volkssagen, auf denen Goethe mit seiner Handlung aufbaut, ist nach der Gretchentragödie Schluss und Faust wird auf grausige Weise “vom Teufel geholt”. Aber die menschliche Seele hat einen unsterblichen Kern, der seine Reise in einem zweiten Teil fortsetzt. Er dringt in tiefere Bewusstseinsschichten vor, die ihre Wurzeln in der gesamten Menschheitsentwicklung haben. Faust wird zum “Zeitreisenden”.

Teil 3 (nach der Kaffeepause): 16:00 bis ca. 17:30 Uhr
Am Ende schließen sich die verworrenen Kreise dieser Lebens- und Seelenreise, und der Kampf, der als Wette im Himmel begann, scheint für die vermeintlich guten Kräfte verloren. Aber es gibt eine höhere Gnade. Schließt diese beide Seiten mit ein?

Der “Faust” von Johann Wolfgang von Goethe gilt als Menschheitsdrama und größtes Werk der deutschen klassischen Literatur. Es hat einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer einheitlichen deutschen Hochsprache geleistet. Generationen von Schülern mussten sich damit auseinandersetzen und wurden von dieser Dichtung polarisiert. Je nachdem, ob man das beschriebene Geschehen auf sich selbst beziehen konnte und davon berührt wurde, oder ob man in der Handlung und ihren vielen Bildern und Gleichnissen (vor allem im zweiten Teil) nur trockene Gelehrsamkeit einer antiken Philologie entdecken konnte, die uns heute nichts mehr zu sagen hat.