Es befähigt ihn, den Kontakt zu seinen Mitmenschen aufrecht zu erhalten und ihnen auf ihrem Weg der Einweihung und Erleuchtung beizustehen. Deshalb steht er mitten im Leben.
Jesus Christus verzichtete auf die Glorie, die ihm gewiss war, um seinen Menschenbrüdern zu Hilfe zu eilen. Dieselbe Entscheidung treffen auch die Bodhisattvas des Buddhismus: Sie verzichten auf das Nirvana (auf das Eingehen ins Licht), um mit den Menschen in Kontakt zu bleiben und ihnen zu helfen. Das ist das christliche Prinzip. Und ein Befreiter wird diesem Gesetz folgen, weil er nicht anders kann. Er wird zu einem Diener, den niemand als solchen erkennt.
Es gibt kein größeres Opfer als dieses – und es hat enorme Auswirkungen auf unseren Planeten. In diesem Opfer finden sich die Ursachen vieler Begebenheiten, die täglich stattfinden, ohne dass die tieferen Hintergründe erkennbar werden. Auf der hohen Existenzebene zu leben und über ein erleuchtetes Bewusstsein zu verfügen, hat eine intensive elektromagnetische Veränderung der Atmosphäre zur Folge.
Das Erwachen von tausend anderen wird dadurch beschleunigt. Wer in die Befreiung eintritt, arbeitet mit an der alchemischen Verwandlung der Lebensumstände auf dem Planeten Erde. Dem entspricht auch die Arbeit der Mysterienschule des Rosenkreuzes. Aus dem Innersten des Inneren geht von dort Tag und Nacht ein Strom von Liebe und Kraft zur Menschheit aus.
Eine Treppenstufe für andere
Man kann den gesamten Prozess von Reinigung, Einweihung, Erleuchtung und Befreiung in ein Bild der Natur fassen: Das Samenkorn liegt im nährenden Schoß der Erde, damit es keimen kann. Die Einweihung entspricht der Entfaltung des im Samenkorn eingeschlossenen Plans, dem Wachstum. Die Erleuchtung entspricht der Blüte – und die Befreiung dem Tragen der Frucht. Und die Früchte enthalten – als ein verborgenes Geschenk – die Samen für unzählbares neues Wachstum.
So wird ein Befreiter zum Diener, der für andere eine Treppenstufe ist auf dem Weg in die Sphäre des allerinnersten Kerns – wie die sagenumwobene Gestalt Christian Rosenkreuz, der als "Türhüter“ seinen Dienst als unsichtbarer Diener tut.